Hallo zusammen,
heute möchte ich über die Yamaha Motif Workstation schreiben. Das Review ist schon etwas älter und war auch schon auf meiner alten Seite zu finden. Da ich aber mittlerweile noch einige andere Geräte besessen habe, aktualisiere ich das ganze nun einmal.
Technisches Yamaha Motif 7
Hersteller
Yamaha (http://de.yamaha.com/de/products/musical-instruments/)
Preis Neu (2001): ab ca. 2899,- €uro je Version (ab 400€ gebraucht, je Version)
Maße und Gewicht
Motif 7: 1255 x 394 x 136,4 mm; 19,2 kg (B x T x H)
Tasten
Motif 7: 76 Tasten
Display
240 x 64 Pixel Hintergrundbeleuchtung, regelbar
Controller
- Pitch
- Modulation 1
- 4 Slider
- 4 Knobs
Sound
- 384 Presets, 128 User
- 128 User Performance
- 128 Master
- 84 MB Wave Rom, 1309 Waveforms, AWM2
- Sample Ram 64 MB (ab Werk 4 MB)
Polyphonie
62
Anschlüsse
- Stereo Master Out
- Assignable Output
- A/D Input Stereo
- Foot Controller 1/2
- Foor Switch (Sustain, Assignable)
- Phones
- Breath Controller
- Midi Trio
- Netzanschluss
- drei Plug In Slots für Erweiterungskarten
- USB
- SCSI
- SM Card
- mLAN8E Steckplatz
Mitgeliefertes Zubehör
Netzkabel, Anleitung, CD-Rom (3x), Data List
Erweiterungen
- PLG 150-DR (Drumkit-Board mit Life Room Drums, 32-stimmig)
- PLG 150-PC (Percussion-Board mit Latin Grooves, 32-stimmig)
- PLG 150-AN (Virtuell analoge Synthese des AN1x, 5-stimmig)
- PLG 150-DX (FM-Synthesizer, DX7-kompatibel, 16-stimmig)
- PLG 150-VL (Monophone Physical Modelling Synthese)
- PLG 150-PF (Stereo-Pianosounds, 64-stimmig)
- PLG 100-VH (Vocal-Harmonizer Board für 3-stimmigen Chorgesang)
- PLG 100-XG (32-stimmiges XG-Midi-Board)
- mLAN8E Board
- Erweiterungsboard mit 6 zusätzlichen analogen Ausgängen
- Erweiterungsboard mit SPDIF in/out
Soundqualität
Die Soundqualität geht in Ordnung und ist auch heute noch teilweise als sehr gut zu bezeichnen. Die Streicher waren zu der Zeit alle gut bist sehr gut, aber meiner Meinung nach nicht Spitze sondern knapp dahinter. Einiger findet man auch noch in den neueren Motif Generationen wieder.
Die Gitarren lagen im oberen Mittelfeld, wohingegen die Bläser von Haus aus nicht zu meinen Favoriten zählten. Dieses Manko lässt sich aber durch das VL-PLG Erweiterungsboard beheben. Aus meiner Sicht sind die Gitarren Sounds heute nicht mehr wirklich zu gebrauchen.
Die Bläser bekommt aber mit etwas Feintuning auch ohne das VL-PLG Board brauchbar hin.
Die Orgeln waren wie schon in der Vorgängerserie EX in meinen Augen die besten, die es in zu der Zeit in einer Workstation zu finden gab. Einen Vergleich mit aktuellen Clonen und Simulationen halten sie aber nicht stand. Trotzdem sind sie für viele Situationen mehr als ausreichen und wenn ich einen Motif zur Hand habe, nutze ich ein zwei Sounds auch immer noch sehr gerne, da diese genau das machen was ich brauche.
Die Pianos sind für eine Band brauchbar, aber als Soloinstrument nicht so gut zu verwenden. Da sollte man sich nach einem Stage Piano oder dem AP-PLG Board umsehen.
Dazu trägt in meinen Augen aber auch die Tastatur bei, die nicht unbedingt das Optimum für Pianosounds darstellt.
Die Synthsounds und Flächen sind guter durchschnitt. Da kommt es wohl drauf an, was man sucht. Allerdings hat man auch hier die Möglichkeit durch die PLG Boards weiter aufzurüsten. Die AN-/ und FM- Synthese sind jeweils mit einem eigenen Board nachzurüsten und können damit einiges ausgleichen denk ich. Zumindest im Vorgänger EX, in dem die Technik noch direkt an Board war, konnte man damit einige abgefahrene Sachen starten.
Bedienung
Durch das kleine Display könnte man denken, dass man in der Bedienung etwas eingeschränkt ist. In meinen Augen ist das aber nicht der Fall. Die Bedienung ist durchdacht, auch wenn es manchmal vielleicht nervig ist, in den Menüs zu stochern. Beim Vorgänger EX war das irgendwie besser gelöst finde ich, obwohl die Displaygröße sich nicht geändert hat. Das ist aber extrem Geschmacksache.
Es gibt 6 Steuerungstasten für den internen Sequenzer, die aber auch für einen externen verwendet werden können. Eine Anpassung an die zur damaligen Zeit gängigen Software Sequenzer (Logic, Cubase, Cakewalk, Protools) ist auch vorhanden.
Positive und Negative Aspekte
Positive:
+ Masterkeyboardfunktionen
+ Erweiterbarkeit nach Wunsch
+ Viele Controller für die Zeit
Negativ:
– kein Ribboncontroller
Fazit
Der Motif „Classic“ ist auch heute noch eine Empfehlung wert. In der Band setzt er sich gut durch und liefert genügend unterschiedle Sounds um alle Songs bestreiten zu können. Die 76er Tastatur lässt sich angenehm spielen, auch wenn es bessere gibt, und reicht vom Platz her auch mal für pianistische Einlagen. 64 MB Sample RAM sind heute natürlich nicht mehr Up to Date, aber auch damit kann man noch so einiges anstellen, wenn man denn will.
Interessant wird das Gerät aber durch den Preis, der je nach Version nicht nur unter 500€ liegt, sondern auch mal bei der Hälfte oder weniger liegen kann wenn man Glück hat.
Als Einsteiger oder Ergänzungsgerät ist es auf jeden Fall immer noch zu empfehlen, obwohl es schon drei Nachfolgemodelle gibt.