Hochwertige Coversounds für Yamaha, Korg & Nord | Thorsten Hillmann

Mein Alltag dreht sich „leider“ nicht ausschließlich um die Musik. Im täglichen Leben habe ich einen „Bürojob“, der Arbeitszeiten zwischen 06:00 und 18:00 Uhr mit sich bringt und es gibt auch noch die Familie mit Frau und zwei Kindern, von denen ich natürlich auch gern etwas habe. Der Berufsmusiker hat normalerweise auch einen langen Tag. Das möchte ich hiermit ausdrücklich nicht verneinen!

Wie bringe ich hier noch die Musik unter? Darüber würde ich heute gern ein paar Zeilen schreiben und freue mich auf Kommentare und vor allem, wie das bei euch so läuft.

Die Musik noch unterzubringen ist tatsächlich nicht immer einfach. Das funktioniert nur, weil mich meine Frau und auch unsere Eltern wirklich viel unterstützen! Ohne die Familie wäre es in dem Maße für mich nicht realisierbar und ich bin wirklich sehr dankbar für diese Möglichkeiten.

Bei mir persönlich gibt es drei ein halb musikalische Themen, die mit dem restlichen Leben unter einen Hut gebracht werden müssen.

  1. Das üben, was bedeutet: Songs raushören, notieren, Sounds programmieren und wirklich mal üben im klassischen Sinne!
  2. Die Auftritte. Manchmal hält sich der Zeitaufwand zusätzlich zur Spielzeit in Grenzen, aber im Regelfall ist mindestens der halbe Tag im Eimer.
  3. Proben, was man auch unter 1.a. verbuchen könnte.
  4. Meine Videos und Workshops!


Fangen wir mit dem ersten Punkt an. Das ist so das „tägliche“ Leben. Meistens komme ich dazu, wenn die Kinder im Bett sind und andere es sich vor dem Fernseher gemütlich machen. Wenn der Arbeitstag mal zwischen 15 Uhr und 17 Uhr endet und die Kinder bei den Großeltern, Spielgruppe oder sonst wo sind, kommt es auch manchmal vor, dass ich hier Zeit finde, etwas zu tun. Leider ist gerade das Soundprogrammieren manchmal sehr Zeitaufwendig, dass man gefühlt nicht wirklich viel schafft in zwei Stunden. Und der Haushalt möchte auch noch gemacht werden, auch wenn wir den fair aufteilen.

Aber um da direkt alle Träume zu nehmen: Das ist für den beruflichen Musiker auch nicht einfach, denn in der Zeit wo ich im Büro hänge, gibt der entweder Unterricht, oder macht das, was ich in der „Nebenzeit“ mache. Also den Stress hat man nicht nur als Semi, auch wenn einige das immer annehmen, oder andere meinen, dass braucht man gar nicht machen.

Die Auftritte: Ich bin ein paarmal in den Genuss gekommen, wirklich zwei Stunden vor dem Gig anreisen zu können. Aufbauen, schnell Soundcheck und fertig. Oft ist es aber so, dass man schon viel früher aufgebaut und alles erledigt haben muss, um den Programablauf nicht zu stören. Gerade Stadtfeste, Hochzeiten und Firmen feiern sind da sehr weit vorn!

Das ist natürlich ärgerlich, wenn man von 20:30 bis 23:00 Uhr spielt, aber schon um 14 Uhr da sein muss. Wenn man sich dann die Gage anschaut… muss man nicht viel zu sagen, oder? Aber auch hier: Der Pro hat das gleiche Problem und für den ist es vielleicht noch schlimmer, denn der hätte unter Umständen am Nachmittag noch eine Trauung begleiten können, oder Unterricht geben können. Unterricht ist nämlich auch so ein Thema: In der Zeit wo ich arbeiten bin, haben die meisten Menschen keine Zeit Unterricht zu nehmen, heißt der Pro hat da „freie“ Zeit.

Normalerweise versuche ich dann am Morgen, Zeit mit den Kindern zu verbringen und schon vorher alles gepackt zu haben. Klappt natürlich auch so gut wie. Mir fällt immer noch was ein, was ich vergessen habe. Meine Frau plant das Gott sei Dank mit ein 😊 und rechnet nicht die ganze Zeit mit mir.

Aber nach dem Auftritt geht es ja weiter… man ist zwischen 2 Uhr und 4 Uhr im Bett (wenn man nicht gerade Schützenfest und Karneval unterwegs ist), braucht eigentlich Schlaf, aber die Zwerge sind zwischen 6 Uhr und 8 Uhr fit und wollen dann natürlich auch, dass Papa wach ist. Macht es nicht einfacher, egal wie gut der Partner versucht das abzuschirmen. Wird aber besser, wenn die Kinder älter werden… sagt man mir zumindest… Vielleicht gehen die dann zur gleichen Zeit ins Bett?

Was ein wichtiger Punkt beim Thema Auftritt ist: Ich habe 30 Tage Urlaub. Das wars. Überstunden gibt es auch mal. Aber wenn so ein Auftritt unter der Woche oder Freitags etwas entfernt ist, wird es unter Umständen schon problematisch mit der Zeit. Hier habe ich gelernt, ist der Pro ganz leicht im Vorteil. Schüler verschieben ist nicht schön, funktioniert aber unter Umständen einfacher, als sich noch einen Tag Urlaub irgendwo her zu zaubern. Da kann ich mich bei meinem Arbeitgeber aber auch nicht beschweren muss ich sagen.

Proben: Manche Bands proben gar nicht mehr… kann man machen… muss man nicht machen. Hat jeder seine Meinung und da möchte ich gar nicht drüber diskutieren oder jemanden bekehren. Ich persönlich glaube, dass man als eingespielte Band, einfach anders auftritt. Nicht unbedingt besser, aber durchaus gefühlvoller finde ich. Wenn man natürlich alle zwei Wochen spielt, dann kann man sich das proben wirklich meist schenken. Dann trifft man sich für neue Songs alle paar Monate mal und gut ist das. Ansonsten finde ich eine Probe (nicht jede Woche) doch hilfreich und sinnvoll. Abgesehen davon, dass ich meine Mitmusiker leiden mag und mich auch freue etwas Zeit mit ihnen zu verbringen, entspannt es mich von meinem normalen Alltag. Aber auch hier wieder: Für den Berufenen, ist das unter Umständen „verlorene“ Arbeitszeit, denn die Proben liegen oft in der Unterricht- oder Auftrittszeit.

Videos und Workshops. Reiht sich nahtlos an den ersten Punkt an. Denn genau in der Zeit wo Punkt 1 passiert, bereite ich die Videos auch vor, oder schneide und mache und tue. Diese Videos sind deutlich aufwendiger, als man das glauben könnte, auch wenn man es nicht immer sieht. Thema überlegen, grob vorbereiten. Video aufnehmen, mehrfach irgendwelche Stellen wiederholen. Und alles was man da gemacht hat, muss man sich mindestens noch einmal anschauen beim schneiden. Also auch nicht mal eben. An dieser Stelle auch noch einmal ein Danke an die Kollegen, die mich mit einer Kanalmitgliedschaft unterstützen! Das hilft um das ganze weiter auszubauen und auf ein neues Level zu heben.

Gerade dieses Thema: Wann kann ich spielen und vielleicht auch proben, ist ein Thema, wenn man mit Berufsmusikern zusammenspielt. Denn die „freien“ Zeiten unterscheiden sich schon deutlich voneinander und bringen immer wieder Probleme mit sich. Wobei man hier auch sagen muss: Sechs Menschen mit unterschiedlichen Leben zusammenzubringen, ist eigentlich fast immer ein Problem und noch mehr, wenn man älter wird.

Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr spannende Einblicke?

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