Hochwertige Coversounds für Yamaha, Korg & Nord | Thorsten Hillmann

Wenn man das erste Mal versucht fremde Sounds in den Korg Kronos (für Oasys/Nautilus gilt das gleiche) zu laden, stellt man fest: Das ist gar nicht so einfach wie es sein sollte!! 

Einfach ist es genau dann, wenn man alles was man selbst drauf hat nicht mehr haben möchte und eine komplette PCG Datei läd. Das möchte man in den meisten Fällen natürlich nicht! Sondern man möchte etwas hinzufügen.

Dazu kommt noch: Obwohl die drei oben genannten Geräte auf der selben Software Basis aufbauen kann man die Sounds nicht mal eben wechseln, vor allem nicht Richtung Nautilus. Oasys <-> Kronos funktioniert noch einfacher.

Ich möchte euch heute ein bisschen was zu diesem Speichersystem erklären und hoffe, dass ihr es dadurch einfacher habt, zu verstehen was da wie läuft und wie ihr die Baustellen umgeht, die dieses System mit sich bringt.

Die PCG Datei: Was ist das überhaupt?

In der PCG befinden sich einige Dinge:
Programs, combinations, drum kits, wave sequences und die global settings.

Heute möchte ich aber nur über die Progams und die Combinations sprechen, denn um die geht es meistens, wenn man fremde Sounds läd. Ähnliches gilt aber auch für wave sequencen und die Daten darunter. Vielleicht könnt ihr das einfach bei Bedarf umsetzen.

Das wichtigste Wort ist „Referenzen“. Bestimmte Dinge sind in einer bestimmten Art und Weise miteinander verknüpft und genau hier ist das Problem. Korg verschiebt im Gerät keine Referenz Punkte sondern bezieht sich immer absolut auf bestimmte Speichernummern im jeweiligen System.

Je nachdem Welche Engine man verwendet hat man als unterste Ebene Wave Samples (HD1-Engine, SGX Piano Engine). Diese Samples haben einfach gesagt eine feste Nummer. 1, 2, 3, 4, … und so weiter. Diese Positionen lassen sich bei den Preset Samples auch nicht verändern. Ein Program, Beispielsweise I-C003 greift auf beispielsweise drei Samples zu.

Und hier haben wir auch das Problem um vom Kronos in den Nautilus zu kommen: Die Grundsamples der HD1-Engine sind nicht alle dort, wo sie beim Kronos sind. Und die Unterschiede sind zum Teil echt gravierend.

PCG
Korg Kronos

Wenn wir jetzt das Program verändern und auf einem neuen Speicherplatz (I-C004) speichern, klingt der Sound weiter wie er soll. Auch das neue Program hat die selben Sample Nummern, wie das alte. Wenn man das Program verschieben könnte, dann wäre das auch so. Die Referenzen bleiben nämlich die gleichen. Was man nicht könnte, auch wenn es gehen würde, die Sample verschieben. Denn dann hätte das Sample eine neue ID und das Program verweist weiter auf die alte ID.

Bleibt man mit seiner PCG im Kronos Umfeld, ist das kein Problem, denn die Samples sind bei allen Varianten an der gleichen Stelle. Das heißt, ich kann Programs einfach laden und die klingen immer so wie sie sollen, außer man verwendet USER Samples. Das ist aber noch eine ganz andere Baustelle.

Wenn man jetzt ein Program auf den Nautilus läd, klappt das nicht unbedingt. Wie schon geschrieben, sind die Positionen nicht überall die gleichen. Die meisten finden sich zwar irgendwo wieder, aber es gibt auch neue und vor allem eben eine neue Sortierung.
Hatten wir beim Kronos beispielsweise einen Streicher auf 001, ist es beim Nautilus vielleicht eine Marimba. Dann wird diese abgespielt und der Sound klingt nicht wie gewünscht, denn das Program verweißt auf die Nummer 001. Um da zu korrigieren muss man im Program manuell das Sample wechseln. Wie das geht zeige ich demnächst in einem Video!

Rutschen wir nun eine Ebene höher, haben wir das gleiche Problem zwischen Combis und Programs.

Die Combi verweist auf Program Nummern, ähnlich wie das Program auf die Samples verweist.

Wenn wir die Combi kopieren und auf einem neuen Platz speichern, klingt die Combi weithin wie sie soll.

Denn auch die neue Combi verweist auf die alten Programme! Hier wird nichts geändert, wie es bei den Samples auch ist.

PCG

Und jetzt kommt wieder das Thema: Wenn wir im alten und neuen Gerät die gleichen Presets haben und vor allem auch nutzen: Ist es egal, wohin wir die Combi legen. Da ich aber meistens User Sounds nutze, die auch angepasst sind, hat das neue Gerät diese selbstverständlich nicht.

Das bedeutet: Die Combi greift auf die Program Nummern zu, die ich zugewiesen habe, aber hier liegen auf dem neuen Gerät ja andere Sounds!

Dafür gibt es zwei Lösungen:

1. Man überschreibt die Programme auf dem neuen Gerät, was man natürlich nicht unbedingt möchte, wenn man hier schon eigene Sounds hat. Macht bei den bei mir gekauften Sounds auch keinen Sinn, denn bei den einzel Sounds liegen die Programme immer auf der gleichen Nummer! Heißt beim überschreiben würdet ihr die Sounds immer wieder überschreiben. Oder ihr legt es komplett auf neue Bänke. Da die Bänke aber endlich sind, ist das auch nur begrenzt eine sinnvolle Lösung. Eigentlich ist es gar keine Lösung.

2. Man speichert die benötigten neuen Programs woanders ab und muss diese dann von Hand in der Combi neu zuweisen. Heißt: Wenn die Combi wie im Beispiel oben auf Pro. I-B024 verwiesen hat und ich das Program auf U-D023 lege, muss ich dies so in der Combi tauschen. Also „einfach“ I-B024 durch U-D023 ersetzen.

Grundsätzlich ist es einfach, wenn man es einmal verstanden hat. Aufwändig bleibt es trotzdem und ich hoffe, dass Korg das in den nächsten Geräten vielleicht einmal ändert. Dazu habe ich auch ein Video.

WICHTIG: Macht regelmäßig ein Backup der PCG und ladet niemals einfach eine fremde PCG ohne ein Back zu haben!

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