Die Info Seite für Keyboarder

Die maximal mögliche Polyphonie des Kronos lässt sich dank seiner 9 Engines und der Architektur, gar nicht genau bestimmen. Die Werte auf der Korg Webseite geben zwar eine Indikation, aber in den wenigsten Fällen haut das wirklich hin, den die Angaben  beziehen sich darauf, wenn man nur eine Engine nutzt.

  • SGX – 2: 100 Stimmen
  • EP – 1: 104 Stimmen
  • HD – 1: 140 Stimmen
  • AL – 1: 80 Stimmen
  • CX – 3: 200 Stimmen
  • STR – 1: 40 Stimmen
  • MOD – 7: 52 Stimmen
  • MS – 20 EX: 40 Stimmen
  • Polysix EX: 180 Stimmen
Polyphonie

Was gibt es hier nun zu beachten: „Eigentlich“ sind die Effekte von der Polyphonie abgekoppelt. Das heißt die Anzahl der Effekte sollte die Polyphonie nicht beeinflussen. Aber Korg sagt: Kann in ganz seltenen Fällen wohl doch passieren, dass sich bei 14 aufwendigen Effekten die Polyphonie verringert. Schwammige Aussage, aber nicht so richtig verwunderlich. Wir haben „nur“ einen Prozessor, auf dem Softwaremäßig alles verteilt wird. Roland hat in der neuen Fantom Serie wohl mehrere Prozessoren eingebaut, auf die wirklich verteilt wird. Die gleichen Zahlen gelten übrigens auch für den Nautilus, was ich etwas schade finde. Da hätte man etwas aufbohren könne, denn die Prozessorleistung sollte sich ja schon weiterentwickelt haben.

Wie oben schon erwähnt, handelt es sich bei der Auflistung um maximale Werte, die genau dann gelten, wenn man nur eine Engine nutzt und die Effekte mal weg lässt. Wie oft hat man genau diese Situation? Selten… denn dann hätte man vermutlich ein SV-1 oder SV-2 oder Grand Stage und keinen Kronos oder Nautilus.

Für die Piano Engine gibt es noch den Hinweis: Dual-Stereonoten, was das auch immer heißt: entsprechen maximal 400 Stimmen… Wieviel Tasten ich jetzt gleichzeitig drücken kann, erschließt sich mir nicht, aber klingt erst einmal viel. Und mit der SGX Engine hatte ich da bisher auch nie Thema.

Wenn wir jetzt aber anfangen Sounds zu layern, dann verändert sich die Polyphonie. Aber wie genau lässt sich nicht vorhersagen. Vielleicht kann man es prozentual berechnen, aber eine Bestätigung dafür fehlt.

Lassen wir das einfach mal so stehen. Bisher hatte ich nur ganz selten Probleme, aber ich habe sie schon gehabt! Wie man dann vorgeht, möchte ich euch hier gern erklären und werde auch noch ein Video dazu aufnehmen und die einzelnen Punkte dort durchgehen.

  1. Brauche ich das Timbre wirklich?
    Für mich ist der erste Schritt zu schauen, brauche ich wirklich alle Timbres die ich reimgezaubert habe um den Sound so zu haben wie ich ihn haben möchte. Man fängt schnell an viel zu Layern, weil man den Einzelsound passend findet und glaubt zu brauchen. Nachher ist da manchmal so viel drin, dass man vollkommen überhört, dass einiges gar nicht benötig wird. Oder benötigt ihr den Sound vielleicht nicht in allen Lagen? Dann schränkt den Zonenbereich ein!
  2. Nicht benötigte OSC’s
    Ist im Grunde das gleiche Thema (die gleiche Technik) wie oben, fällt aber nicht so direkt auf wie ein überflüssiges Timbre. Manchmal sind da Key Off Samples, die der Sound nicht unbedingt braucht oder manchmal wird links rechts aufgeteilt und einer in der Mitte reicht. Hier hat man dann auch wieder gespart. Da sollte man auch beachten, was hört man in der Band, in der Unterhaltungsmusik und was nicht.
  3. Mute Mode sollte auf Live stehen
    Es gibt zwei unterschiedliche Varianten, wie der Mute Button arbeiten kann. Studio und Live. An dieser Stelle solltet ihr Live wählen: Denn hier werden die Sounds wirklich ausgeschaltet und verbrauchen keine Polyphonie mehr. Bei Studio ist das anders!
  4. Timbre Priority einschalten
    Im Midi Tab im Bereich Timbre Parameter gibt es einen Button, mit dem ihr einem Timbre eine Priorität zuweisen könnt. Wenn also Stimmen abgeschnitten werden, wird dieses Prioritätstimbre als letztes abgeschnitten! Dabei sollte man natürlich nicht zu viele anklicken, sonst hat das wieder keinen Effekt.
  5. Maximale Notenanzahl für ein Timbre
    Im selben Bereich (Timbre Parameter) gibt es ein Menü, bei dem Ihr eine Stimmenzahl genau vorgeben könnt. Das macht zum Beispiel für Effektsachen Sinn, oder wenn ihr mit einem Sound immer das gleiche spielt. Wie zum Beispiel mit den Pads etwas programmiertes.
  6. Nutzt die Engines geschickt aus
    Wir ihr oben gesehen habt, gibt es Engines, die mehr Polyphonie haben als andere. Gerade der Polysix und AL-1 haben da Vorteile und mehr Stimmen. Wenn Ihr die also nutzen könnt: Macht es einfach!
  7. Performance Meter ausschalten
    Was irgendwo tief vergraben steht (in der Anleitung, im Internet): Die Meteranzeige in den Timbres verbraucht auch Leistung und hat damit Einfluss auf die Polyphonie. Also macht das Zeug einfach aus. Brauchen tut man es auch nicht unbedingt finde ich. Falls jemand einen Anwendungsfall hat, schreibt es doch gern in die Kommentare.
  8. Effekte
    Da habe ich oben schon etwas gesagt. Kann Einfluss haben, muss nicht. Aber es ist immer sinnvoll, Effekte die nicht benötigt werden einfach rauszuwerfen und das hat nichts mit der Polyphonie grundsätzlich zu tun.

Das sind ein paar Tricks, die man nutzen kann um mit den „Einschränkungen“ besser klar zu kommen. Nebenbei kann man natürlich auch einfach weniger Noten spielen, oder noch etwas mit dem Sustain Pedal arbeiten um weniger Töne gleichzeitig klingen zu haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEGerman
Cookie Consent with Real Cookie Banner